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Häufige Fragen zur Lady Grey, zum Ausbau usw.:

Ab und zu werde ich mit Fragen gelöchert, die in dem Moment nur den einen Ausbauer beschäftigen. Da ihr früher oder später möglicherweise vor den gleichen Herausforderungen und Fragestellungen steht, werde ich solche Fragen künftig nicht mehr individuell beantworten, sondern in diese FAQs einfließen lassen.

Erwartet dabei bitte keine allheilenden oder allgemein verbindlichen Antworten! Mehr als andere Bereiche ist das Thema 'Selbstausbau eines Reisemobils' von Individualismus geprägt, den eigenen Wünschen, Möglichkeiten und Präferenzen. Was dem einen als das 'non plus ultra' erscheint, hält der andere schlicht für a g'spinnerte Idee, wie wir hier im Süden sagen.

Ferner möchte ich Euch meine Erfahrungen mit Ausbau und Technik nicht vorenthalten. Schließlich muss nicht jeder das Rad neu erfinden oder Fehler anderer wiederholen! Und Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung! Nach fünf ausgebauten Reisemobilen hatte ich mir eingebildet, die meisten Fallstricke zu kennen. Doch jedes neue Gefährt bringt auch wieder neue Erkenntnisse. Trotz allem - das sei vorausgeschickt - habe ich nicht allzu viele Fehler gemacht und bin mit dem Aufbau sehr zufrieden und der Ausbau bewährt sich auch in der Praxis prima.

Weitere Hinweise zu Technik und Ausbau aus den Tagen der Sandflöhe findet ihr im Kapitel Technik unter Tipps und Tricks.

Die Angaben von Bezugsquellen sind eine heikle Angelegenheit ... von wegen Werbung und Diskreditierung! Ich möchte hier davon absehen und Euch auf die Linkseite verweisen, wo ich viele Lieferanten und Hersteller gelistet habe. Im übrigen sind euch Google & Co. gerne behilflich!


Inhaltsverzeichnis:
1 Chassis / Basisfahrzeug / Führerhaus
2 Kabine / Fenster /Türen
3 Küche
4 Elektrik
5 Wasser / Abwasser
6 Heizung
7 Toilette
8 Möbelbau
9 Sonstiges
Thema: Chassis / Basisfahrzeug / Führerhaus zum Inhaltsverzeichnis
Q: Wie hast du das Dachfenster im FH gebaut?
A: Foto Bayern Das Dachfenster im Fahrerhaus ist Eigenkonstruktion und voll einfach. Es beschert ein fast cabrio-artiges Feeling und eröffnet zugleich den Blick auf Berge, Himmel und Wolkenkratzer - und die Flagge auf der Beifahrerseite (ich weiß immer, woher der Wind weht; in Patagonien besonders interessant!) Von MAN gibt es dazu kein (Ersatz-)Teil; Selbermachen ist angesagt!

Die Originaldachluke ist ein simples Blech mit einer leicht erhöhten Sicke in der Mitte (sh. Bild unten). Diese kann man ganz einfach ausschneiden, versäubern und auf dem verbleibenden Rand ein Glas darüber kleben. Man sollte Sicherheitsglas (ESG) verwenden und die Klebefuge dick genug gestalten (Beilagen!), um Thermospannungen zwischen Blech und Glas auszugleichen. Der Autoglaser eures Vertrauen kann euch bei Fragen sicher weiterhelfen. Der TÜV hat übrigens keine Einwände dagegen, eine Eintragung ist nicht erforderlich.

Wichtig erscheint mir, das Fenster mit UV-Schutzfolie (innen) zu versehen und/oder eine Verdunklungs­möglichkeit anzubringen: gelegentlich sticht die Sonne doch gewaltig herein! Unterm Strich eine der größten Verbesserungen am eh schon tollen Fahrerhaus des L2000.
Foto Bayern Foto Bayern Foto Bayern
Thema: Kabine / Fenster /Türen zum Inhaltsverzeichnis
Q: Welche Erfahrungen hast du mit den KCT-Fenstern?
A: Durchweg gute Erfahrungen. Die Details sind clever und durchdacht, die Verarbeitung ist durchwegs gut und solide.

Die unten liegenden 'Wannen' der Verriegelungsreiber sind etwas Schmutzfänger, lassen sich aber mit einem Hölzchen oder Wattestäbchen reinigen. Die äußere Glasabdichtung ist leider nicht immer ganz umlaufend, an der Stoßstelle der Gummis kann sich dabei ein Spalt bilden, durch den Regenwasser in die Rahmen eindringen kann. Achtet darauf, dass diese Stoßstelle im oberen Rahmenbereich liegt, da sich bei ausgestellten Fenstern das Regenwasser natürlich im unteren Rahmenbereich sammelt!

KCT garantiert eine Höhentauglichkeit von >4000m. Meine bislang höchsten Nachtplätze lagen um 4880m (Zentralanden in Peru), auch dort waren die Fenster dicht und kein Glas ist gesprungen.

Die Dichtungen sind das, was ihr Name sagt: dicht! Ich habe - entgegen allen Ratschlägen - ein Fenster im Heck verbaut; auch das ist staubdicht, nur nach vielen km sehr staubigen Pisten findet sich im Randbereich des Außenrahmens etwas Staub, den man aber leicht mit einem Pinsel o.ä. entfernen kann.

Praktisch ist das Waagerechtstellen für die «Komplettaussicht» bzw. zum Putzen von innen, was problemlos möglich ist. Bei der Planung solltet ihr darauf achten, dass der Rahmen bei waagerechtem Fenster nicht genau in Augenhöhe liegt. Das würde die Aussicht nach draußen optisch "zweiteilen".

Update 05.2017:
Inzwischen bietet auch die Firma OUTBOUND Echtglasfenster sowie Dachfenster aus Echtglas, Türen und Klappen für den Reisemobilbau an. Eine interessante und etwas preiswertere Alternative aus den Niederlanden!

Q: Wie steht's mit den Dachluken?
A: Verbaut habe ich Dachluken aus dem Yachtbereich (Fabr. BOMAR). Die meisten derartigen Luken (es gibt sie von mehreren Herstellern) sind solide gebaut (meist begehbar) und schließen absolut dicht.

Problematisch für den Einsatz im Reisemobil ist Folgendes:

  • Hauptärgernis ist, dass die Luken nur in Einscheibenausführung erhältlich sind. Damit ist der Kondenswasserbildung Tür und Tor geöffnet! Die ein bis zwei Liter Feuchtigkeit, die der Schlafende nachts so ausdünstet, finden sich dann genau hier wieder! Abhilfe schafft ein Aufdoppeln der Glasfläche, was aber z.T. frickelige Arbeit ist! (wenn möglich innen aufdoppeln; kleine Entlüftungsbohrung für den Zwischenraum vorsehen).

  • Gleichartiges Problem beim Rahmen, der immer eine Kältebrücke darstellt. Auch mit den teilweise mitgelieferten (meist recht windigen) Verblendungsrahmen ist das Thema nicht aus der Welt!

  • Aufstellmechanismus (meist als Friktionsstange ausgeführt): taugt zum Arretieren in Voll-Offen-Stellung, nicht aber für irgendwelche schrägen Öffnungen (da sind die Winkelkräfte zu hoch). Habe mir beholfen mit einem rechteckigen Stück Acrylglas, das ich auf der offenen Seite zwischen Grundrahmen und Aufstellrahmen einklemme, wenn ich viel Lüftung haben will.

  • Verriegelungsmechanismus: meist zwei Drehhebel, die von innen arretierbar sein müssen. Sonst kann man Luke von außen öffnen, was im Yachtbereich offenbar gewünscht ist, was böse Buben aber mächtig freut!

  • Die Luken haben durchweg keinen «Schwallrand». Hat zur Folge, dass bei teilweise geöffneter Luke seitlich auftreffender Regen (Wind!) gerne in den Innenraum gelangt (passiert auch schon bei ganz kleiner «Lüftungsöffnung»).
Trotz dieser vorab bekannten Punkte habe ich mich für diese Luken entschieden, da sie - anders als die meisten Reisemobil-Luken - solide gebaut sind (kein Plastik-«Kram») und einen vollen Durchstieg ermöglichen. Meine Hauptluke zwischen Ess- und Schlafbereich ist 65 x 65 cm groß und dient auch als (geschützter) Zugang zum Dach sowie als Ausguck zur Tierbeobachtung o.ä. Eine Lösung, die sich bei mir gut bewährt und für die ich die Kältebrücke am Rahmen in Kauf genommen hatte.

Bild Argentinien Update 05.2018:
Die Kältebrücken sowie der selbst gebaute Verblendrahmen aus Holz waren so ziemlich die einzigen Schwachpunkte meiner Kabinen­konstruktion! Nach ein­gehender Begut­achtung auf der Allradmesse in Bad Kissingen habe ich mich entschlossen, die Dachluke im Wohn-/Ess-/Schlafbereich durch ein Dachfenster aus dem Hause OUTBOUND zu ersetzen.

Dabei ist der der Kondensfeuchtigkeit ausgesetzte Innenrahmen vollständig aus GFK gefertigt und (auf meinen Wunsch) mit einer Art umlaufenden 'Tropfrand' versehen, sodass der aus optischen Gründen weiter eingesetzte Holzrahmen keine Nässe mehr abbekommen sollte. Ich hoffe, damit auch diesen Schwachpunkt beseitigen zu können.

Foto Bayern Da ich einerseits den vorhandenen Dachausschnitt bestmöglich nutzen und andererseits keine Schwachstellen durch 'Flicken' der Dachhaut wollte, fiel die Fenstergröße mit 98cm x 60cm 'riesig' ausINFO. Dadurch ergibt sich nun ein noch freundlicheres und ausgesprochen 'offenes' Raumgefühl. Selbst Asterix und Obelix, die ja immer Angst haben, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt, würden sich hier wohlfühlen. An Sonnentagen war's der Helligkeit schon fast zu viel, sodass ich die Innenseite mit einer UV-Schutz/Spiegel­folie beklebt habe. Zudem werden die Spanngardinen montiert, sobald sie vom Schneider kommen. Dann kann der 'Sonneneintrag' ganz prima reguliert werden. emoticon

An der Dachluke im 'Arbeitsbereich', die mit dem gleichen Problem behaftet ist (allerdings weit weniger im Sichtbereich liegt), werde ich den Holzrahmen nur mit GfK verstärken ('Überlaminieren').

Q: Dachlüfter? Für und Wider? Warum kein pilzförmiger, der Hineinregnen nicht zulässt?
A: Dachlüfter zur Entlüftung des Elektrikraums Lange habe ich mich gegen einen Dachlüfter gewehrt. Selbst in der Nasszelle (wo er im Normalfall angebracht wäre) habe ich keinen gesetzt! Denn jede Öffnung in der Dachhaut ist auch eine potentielle Schwachstelle, an der Feuchtigkeit eindringen kann!

Für den Elektrikraum (der liegt neben und oberhalb des Kühlschranks) hatte ich zunächst keine Lüftung nach draußen vorgesehen: der Kühlschrank bläst seine Abwärme in den Innenraum und die Elektrik produziert keine nennenswerte. Daher hatte ich gehofft, ganz ohne Entlüftung auszukommen. Bis zu einem heißen Sommertag als ich an der Elektronik Temperaturen deutlich über 45° maß. Um Lebensdauer und Zuverlässigkeit nicht zu ruinieren (in den Tropen wird's da sicher noch wärmer) war Lüftung angesagt!

Entschieden habe ich mich für einen Deckslüfter - wiederum aus dem Jachtbereich. Trotz der Löcher an der Oberseite ist das Teil ein «Pilzlüfter», wird als «wasserdicht» angepriesen und häufig auf Yachten eingesetzt. Wasserdicht ist er aber - wie jeder andere Pilzlüfter auch - nur in der «Geschlossen»-Stellung, d.h. zugeschraubt! Dann aber ist die Lüftungswirkung eher vernachlässigbar! Denn:
An jeder Stelle, wo Luft entweichen kann, kann auch Wasser/Feuchtigkeit eindringen!.

Die Stelle, wo der Lüfter platziert werden sollte, ist wenig zugänglich, so dass ein stetes Auf- und Zuschrauben nicht in Frage kommt (Mal ehrlich, wer macht das schon bei einem zugänglichen Teil?). Direkt unterhalb des Lüfters sitzt die nässeempfindliche - Elektrik und Elektronik, daher muss ich sicherstellen, dass es hier zu keiner Feuchtigkeit kommt - auch kein Kondenswasser! Blieb nur der Ausweg über den - zugegeben arbeitsintensiven - sogenannten Doradekasten, wie er im Schiffsbau an solchen Stellen üblich ist. Im Grunde nichts anderes als ein Labyrinth, das die Luft um ein oder zwei Ecken lenkt und entfernt einem «Zyklon»-Luftfilter aus dem Fahrzeugbau ähnelt.

Das Wasser sammelt sich dabei in einer kleinen Wanne und wird in ein Gefäß am Boden bzw. nach draußen abgeleitet. Wie richtig es war, den Aufwand zu treiben, zeigte der Füllstand des Sammlers nach der langen Schlechtwetterperiode meiner Tour in Europa: Da hatten sich um die 200ml Wasser gesammelt, die ich sonst in der Elektronik hätte aufwischen müssen!

Q: Wo liegt dieser ominöse Technikraum?
A: Technikraum Der Technikraum liegt auf der Fahrerseite der Kabine direkt im Anschluss an die Nasszelle. Von außen ist er durch die kleine Klappe (1400 x 450mm), von innen ist er nicht zugänglich. Er beherbergt einen Großteil der Technik (daher der Name) . Als da sind:
  • Heizung mit Motorwärmetauscher
  • Warmwasserboiler, Fabr.«Quick», Inhalt 30l, Elektroheizung 230V,500W
  • Verteiler für Heizkreise (hinter dem Boiler platziert
  • 2 Versorgungsbatterien in V2A-Sicherheitswanne, 12V, max. 240Ah mit Wahlschalter 'A' - 'B'
  • 2 Brauchwasserpumpen (Fabr.«Shurflo», Förderleistung 12l/min, Spannung 12V, Druck 3,2bar) mit Brauchwasserfiltern (2-stufig) und Druckausgleichsbehältern (2x2l, Stickstofffüllung)
  • Werkzeugkasten mit Schubladen als Ersatzteil- und Kleinteillager (schnell herausnehmbar für Zugang zu Heizung und Boiler)
  • 2 Schubkästen als Stauraum für Technik-Zubehör (ebenfalls schnell herausnehmbar)
  • Audio-Endverstärker 2x100W im blinden Raum oberhalb der Schubkästen
Auf Grund übler Erfahrung (Fehlfunktion eines Ladegeräts während der Winterruhe und damit Auskochen einer Batterie mit hoher Ausgasung; in Folge Korrosion aller bereits verlegten Leitungen) würde ich dringend anraten, den Technik- bzw. Batterieraum sorgfältig vom Rest der Einbauten zu trennen, d.h. luftdicht abzuschließen! Besser noch einen separaten Batterieraum vorsehen! Dieser Raum muss eine Entlüftung nach außen erhalten. Das betonen auch die Betriebsanleitungen aller Batteriehersteller!

Thema: Küche zum Inhaltsverzeichnis
Q: Wie zufrieden bist du mit dem Backofen?
A: Sehr zufrieden! Auch wenn der Unterbau etwas 'windig' ist, der Ofen selbst ist toll und hat schon oft frische Semmeln, frischen Kuchen oder leckere Pizza hervorgebracht! Sehr zu empfehlen, wenngleich viel Raum benötigt wird. Im kalten Zustand kann er aber als Stauraum für Pfanne, Kuchenformen etc. genutzt werden.

Wichtig ist die Wärmeabfuhr, passiert bei mir über zwei kleine Gebläse durch Lüftungsgitter in der Küchenarbeitsplatte, d.h. in den Innenraum der Kabine. Zusätzlich sind alle angrenzenden Möbelflächen mit reflektierender Alufolie belegt, was die Hitzebelastung des Holzes ein wenig mindern sollte.
Q: Wie zufrieden bist du mit dem Gasherd?
A: Well, der Gasherd selbst arbeitet voll gut. Piezozündung funktioniert einwandfrei. Kochen in drei Leistungsstufen. Alles bestens! Aber: Wann um alles auf der Welt entwickelt jemand einen pflegeleichten Kocher für den Gasbereich? Das dauernde Putzen der Ecken und Kanten geht gewaltig auf den Keks! Und da bin ich - glaube ich - nicht allein!
Q: Welchen Kühlschrank verwendest Du? Warum kein Haushaltskühlschrank?
A: Der Kühlschrank ist ein 80l Kühlschrank der Fa.Isotherm mit Gefrierfach, Kältespeicher und Einbaukit zum Ausblasen der Abwärme nach vorn.

Einen Haushaltskühlschrank habe ich aus folgenden Gründen nicht gewählt:
  • Damit der Haushaltskühlschrank korrekt arbeitet ist eine permanente Versorgung mit 230V Wechselstrom notwendig. D.h. der Wechselrichter - obwohl eigentlich nicht notwendig, da der Kompressor nicht läuft - muss angeschaltet bleiben und produziert damit Leerlaufverluste! Energetisch nicht optimal!

  • Die Kompressoren sind in beiden Geräten nahezu identisch.

  • Der Kondensator beim Haushaltskühlschrank (Schlangen auf der Rückwand) arbeitet nur mit Konvektion, für den mobilen Einsatz ist ein Lüfter sinnvoll

  • Die elektronische Steuerung des Kompressors ist beim mobilen Gerät auf eine maximale Ausnutzung des Energieangebots ausgelegt. So erfolgt serienmäßig z.B. die Unterspannungsabschaltung, bei höherem Energieangebot (höhere Spannung, z.B. Motor läuft oder Solarpanele laden) regelt der Kompressor hoch und füllt den Kältespeicher u.ä. features.

  • Einbaurahmen zur optisch einwandfreien Abdeckung der Randbereiche sind für mobile Geräte lieferbar

Tipp am Rande: Euer Kühlschrank wird die beste Effizienz erzielen, wenn Ihr ihn rappelvoll packt. Am besten Getränke! Warum? Getränke (Wasser) haben eine weitaus höhere Wärme- bzw. Kältekapazität (Eigenschaft, Wärme bzw. Kälte zu speichern) als Luft. D.h. beim unvermeidlichen Öffnen der Türe wird die Temperatur des Kühlguts weit weniger absinken, als wenn das Kühlgut nur Luft ist! Und der Kompressor freut sich, weil er nicht arbeiten muss. Also vollpacken!

Wenn ihr's ganz besonders gut machen wollt, verwendet eine Kühltruhe (Deckel oben)! Da fällt die Kälte nicht heraus, wenn ihr den Deckel öffnet. Auch hier gilt: vollpacken! Allerdings ist hier das Ordnung halten meist nicht so einfach, weil nur ein großer, nicht unterteilter Raum zur Verfügung steht.

Übrigens: es gibt auch Firmen, die Euch Kühlschrank / Kühltruhe auf Maß mit der gewünschten Isolation und Inneneinrichtung fertigen!
Thema: Elektrik zum Inhaltsverzeichnis
Q: Die Elektrik kommt mir recht aufwändig vor. Stimmt das?
A: Blockschaltbild Elektrik Jein. Die Elektrik ist ja schon im «normalen» Reisemobil eine vertrackte und mit vielen Fragen verbundene Angelegenheit! Nachdem ich mich aber beruflich viele Jahre mit optimaler Energienutzung und regenerativen Energien - insbesondere Solarenergie - befasst hatte, legte ich mich für die Lady Grey natürlich in dieser Beziehung ganz besonders ins Zeug.

Die Besonderheit an der Elektroinstallation (hört auf den Namen WASP ) ist, dass sie weitgehend automatisch läuft und die dargebotene Energie (z.B. bei laufendem Motor, bei Sonnenschein, bei Einsatz einer Brennstoffzelle etc.) möglichst optimal nutzt um die Batterien zu entlasten. Und wenn der Automatismus, sprich dein Microcontroller nicht funzt? Dann funktioniert immer noch alles, nur eben nicht mehr automatisch! Da muss ich eben von Hand ein- und ausschalten, so wie ihr auch!

Plant ihr die Elektroausstattung eures Reisemobils, so werdet ihr zu einem ähnlichen Blockschaltbild wie dem oben kommen. Nur alles, wo irgendwie controls dransteht, könnt ihr weglassen.
Q: Warum schaltest du die zwei Versorgungsbatterien nicht einfach parallel?
A: Von der Parallelschaltung von Batterien (genauer Bleiakkumulatoren) halte ich sehr wenig! Warum?
Nun, es kann vorkommen, dass eine Zelle einer Batterie einen Schaden aufweist, z.B. sulfatiert , Wasser/Säure verliert oder einen Kurzschluss aufweist (z.B. nach einer netten Rüttelpiste!). Habt ihr zwei (oder mehr) Batterien parallelgeschaltet, werdet Ihr von dem Malheur zunächst überhaupt nichts bemerken. Bis es für beide Batterien zu spät ist. Das gilt unabhängig vom verbauten Batterietyp (Säure, Gel, AGM), sogar für die Parallelschaltung von sogenannten "Batteriebänken" (z.B. aus 6V-Blöcken oder 2V-Blöcken, die bei großen Kapazitäten gern benutzt werden)!

Für die Erklärung müssen wir zwei (Extrem-)Fälle unterscheiden:
• Zelle "hochohmig" (z.B. keine oder wenig Säure) oder
• Zelle "niederohmig" (z.B: Sulfatierung oder Kurzschluss).

Fall 1 (Zelle hochohmig): Durch die parallelgeschaltete zweite Batterie wird die Gesamtspannung "gestützt" und nach außen hin ist kein Unterschied feststellbar! Wir bekommen es gar nicht mit, dass eine Zelle defekt ist und wundern uns allenfalls über eine schwache Batterie.

Fall 2a (Zelle niederohmig): Im schlimmeren (und häufigeren) Fall lädt das Ladegerät bis zur regulären Ladeschlussspannung (nom. 14,2V bei 12V-Bleiakkus). Durch die defekte Zelle - die ja keine oder eine sehr geringe Spannung aufweist - teilt sich die Ladespannung auf die restlichen Zellen auf, wodurch diese zu viel Spannung abbekommen.

Beispiel: Nennspannung 12V (6 Zellen), Ladeschlussspannung 14,2V:
- normal: 14,2V/6 Zellen = 2,4V/Zelle ⇒ Batterie wird normal bis zur vollen Kapazität geladen.
- defekt: 14,2V/5 Zellen = 2,84V/Zelle ⇒ Batterie wird stark überladen (Gasung!)
In Folge werden auch die bisher intakten Zellen schnell Schaden nehmen! Nach außen hin ist auch hier zunächst kein Schaden feststellbar (außer ihr kontrolliert täglich den Füllstand des Batteriewassers)!

Fall 2b (Zelle niederohmig): Je nach Leistung und Kennlinie des Ladegeräts kann es vorkommen, dass die Ladeendspannung (14,2V) nicht erreicht wird. Dann wird - abhängig von der Kennlinie des Laders - mit einem konstanten Strom geladen, der "natürlich" in die Batterie mit der defekten Zelle fließt (die hat den geringsten «Innenwiderstand»). Fazit: für die gesunde Batterie ist kein Ladestrom mehr übrig und sie wird nicht - oder nur wenig - geladen.

Folge aller drei Möglichkeiten: ihr sitzt eines Tages vor leeren Batterien - nach Mr. Murphy genau dann, wenn ihr Batteriesaft braucht! Also: Finger weg von der Parallelschaltung! Oder eine ausgeklügelte Einzelzellenüberwachung (wie bei LiIonen-Batterien) dazuschalten.



Wie kann ich dann eine höhere Kapazität mit "handelbaren" Einheiten erreichen?

Auf Grund der geforderten Autarkiezeit brauche ich eine Kapazität um 350Ah. Akkus dieser Kapazitäten sind zwar erhältlich, auf Grund von Größe und Gewicht jedoch nicht mehr handlebar! Also baute ich diesen Umschaltklapparatismus ein, der im Übrigen von Spezialisten einer großen Forschungsanstalt für Solarenergie «erfunden» wurde. Es wird jeweils nur eine Einzelbatterie auf den Lader bzw. die Verbraucher geschaltet. Die andere ist derweil in «standby».

Batteriewahlschalter Nach einem Monat - oder so - wird (manuell) gewechselt, die bisherige Standby-Batterie wird zur Hauptbatterie und die erste geht auf «standby». So werden beide Batterien über die Monate hin gleichmäßig belastet ... und die schädliche Parallelschaltung vermieden. Den Umschaltklapparatismus braucht ihr übrigens gar nicht selber bauen, den gibt's (fast) fertig bei den einschlägigen Quellen!

Moderne Ladegeräte haben häufig einen Ladeausgang für eine zweite Batterie, der eigentlich für die Starterbatterie vorgesehen ist. Im Fall der Doppelbatterie kann dieser Ausgang prima zur Ladungserhaltung der Standby-Batterie genutzt werden! Ganz moderne Ladegeräte haben sogar zwei Ausgänge zur Ladungserhaltung, einen für die Standby-Batterie und einen für die Starterbatterie (vorausgesetzt ihr habt überall die gleiche Spannung!).

Wenn ihr euch für eine 24V-Anlage entscheidet (siehe auch hier) könnt ihr evtl. auf eine Parallelschaltung verzichten und habt trotzdem ausreichend Kapazität zur Verfügung. Die wird ja in Wh (Wattstunden) berechnet, d.h. V * A * h.
Q: Hast Du einen Wechselrichter an Bord?
A: Verbaut ist ein Sinuswechselrichter der Fa. Büttner Elektronik (mobile), Spannung 230V, Leistung 1000W mit automatischer Zuschaltung bei Last. Notwendig ist das Teil nicht wirklich, gebraucht hab' ich's bislang nur wenige Male.

Übrigens: die Firma Büttner verschickt - gegen Schutzgebühr - einen ausgezeichneten Leitfaden zur Elektroausstattung von Fernreisemobilen und bietet alle Teile dafür auch an.
Q: Hast du Schwachstellen an Deiner Installation festgestellt?
A: Ja, auf zwei Schwachstellen möchte ich ausdrücklich aufmerksam machen, da diese oder ähnliche Bauteile mit Sicherheit auch bei Euch Verwendung finden!

A: Steckbare KFZ-Flachsicherungen:

Die erste Schwachstelle sind die gängigen KFZ-Sicherungen und Ihre Halter. Stecksicherungen sowie passende Halter gibt's für Nennstromstärken bis 30A. Auf den ersten Blick also auch für die etwas größeren Verbraucher im Reisemobil (vom Inverter abgesehen) durchaus geeignet. Zudem bauen sie recht platzsparend, sind preiswert und bei Bedarf an jeder Tanke zu bekommen.

KFZ-Sicherungen In der Praxis sind sie den hohen Strömen im Reisemobil aber oft nicht gewachsen! Die Sicherungshalter - häufig aus preiswertem PVC hergestellt -, ja sogar die Sicherungen selbst können schmelzen oder sich deformieren, wenn sie für längere Zeit "höhere" Ströme (> 10A) tragen müssen. Selbst dann, wenn die "höheren" Ströme deutlich unterhalb des zulässigen (aufgedruckten bzw. im Datenblatt genannten) Nennstroms liegen! Im Grunde eine Frechheit, aber diese Sicherungen werden in erster Linie als Kurzschlussschutz eingesetzt, bei dem der Dauerstrom weit unterhalb des Nennstroms liegt! Renommierte Hersteller geben für Sicherungen und Halterungen sogenannte "Deratingkurven" an. Darin steht dann beispielsweise, dass die Halter ab 40 Grad Umgebungstemperatur nur noch mit 80 Prozent der Nennstromstärke belastet werden dürfen, wobei ein freier Luftstrom gewährleistet sein muss und ein Abstand zu benachbarten Sicherungen von mindestens zehn Zentimeter einzuhalten ist! Toll!

Außerdem sind die Flachsicherungen nur für sehr wenige (< 10!) Steckzyklen ausgelegt, da sonst die Kontaktfedern (meist Faston-Stecker) erschlaffen, was einer Erwärmung deutlich Vorschub leistet. Letzteres kann auch bei handelsüblichen (Solar-) Ladern auftreten, da dieser Sicherungstyp dort ebenfalls gern verbaut wird! (Das Bild rechts zeigt unten die Sicherungen des B2B-Laders nach zwei Tagen Fahrt bei leeren Batterien!)

Aus leidvoller Erfahrung rate ich bei allen Nennstromstärken über 10 A dringend zu verschraubbaren (nicht steckbaren) Sicherungen! Die Ausstatter bieten diese Bauteile an, sie laufen unter der Bezeichnung 'STS' (10A ... 355A lieferbar) bzw. 'MIDI' (30A ... 200A lieferbar).

KFZ-Sicherungen Links seht ihr ein paar (nicht alle!) Bauformen von Sicherungen im KFZ- bzw. Niederspannungsbereich (U<60V) der Firma AUPROTEC. Die linke Reihe zeigt oben die heute häufig verbauten Flachstecksicherungen in den Größen "SMALL", "MEDIUM" und "LARGE". Oben rechts die ältere Ausführung, die - insbesondere im Ausbaubereich - ebenfalls noch gern benutzt wird. Für kleinere Ströme können diese Sicherungen problemlos verbaut werden!

Unten seht ihr zwei der verschraubbaren Bauformen, die eine deutlich sicherere Kontaktierung und geringere (sowie stabile) Übergangswiderstände aufweisen. Bei "höheren" Strömen oder längeren Zeiten, zu denen "mittlere" Ströme fließen, sind dies die Sicherungen der Wahl! Beim Einkauf bitte auch ausreichend Reserven ordern, da diese Typen unterwegs schwieriger zu bekommen sind.

B: Standard-KFZ-Stecker:

Die zweite Schwachstelle sind die Bordstecker, die es in ja zwei Ausführungen gibt:
• Stecker für die "kleinen" KFZ-Steckdosen und
• Stecker für die größeren Zigarettenanzünder.

Letztere sind vom Handling her etwas robuster. Allerdings ist der Kontaktmechanismus bei den ersteren weit zuverlässiger. Zudem werden sie nur mit Nennstromstärken bis 8A angeboten, wobei ein durchwegs sicherer Betrieb möglich ist ("richtiger", d.h. dauerhaft fester Anschluss der Leitungen vorausgesetzt (Rüttelpisten!!!)). Damit wären die kleineren Stecker die besseren Kandidaten, wenn Ihr "Heißlaufen" oder "Kokeln" verhindern wollt. Grund dafür ist, dass bei ihnen der (innere) Pluspol keine Feder besitzt. Die Kontaktfeder der Dose umfasst den Kontaktstift des Steckers (zumindest teilweise) und bringt den nötigen Kontaktdruck auf. Im Notfall und mit einem kleinen Zänglein kann man die Feder auch ein wenig nachbiegen. Allerdings stehen just diese Stecker auf der Liste der aussterbenden Arten.

Universeller einsetzbar und "Ablösung" der kleinen KFZ-Stecker sind die Universalstecker für die Zigarettenanzünder. Diese sind bis 15A Nennstrom erhältlich und damit eigentlich ausreichend für die meisten Verbraucher, selbst für die kleine Kaffeemaschine mit 180 Watt Leistungsaufnahme!

Stecker 12V In der Praxis heißt die Angabe auf dem Typenschild aber leider nur, dass dort eine 15A-Sicherung eingebaut ist! Müssen die Stecker längere Zeit (> ca.15 Minuten) mehr als ca. 10A tragen, werden sie mindestens genauso heiß wie der Kaffee in der Tasse. Sie neigen zum langsamen Schmelzen! Das passierte bei mir zum wiederholten Mal mit dem Stecker des Laptop-Netzteils (sh. rechts), das gerade mal 90W Leistung bringt (mithin 7,5A Nennstrom mit Spitzen bis 11A (laut Herstellerangabe)).

Das Problem bei den größeren Steckern stellt die Kontaktierung des Mittenstifts (+-Pol) dar. Um den notwendigen Kontaktdruck aufzubringen, muss der Mittelstift federnd gelagert sein. Oft wird dabei die Feder direkt mit der Sicherung kombiniert, sodass sich im günstigsten Fall drei, im ungünstigsten Fall bis zu fünf Übergangsstellen ergeben! Das Ganze im Innern des Steckers, der zudem im Innern der Dose steckt, wo an Kühlung jedweder Art nicht zu denken ist. Über diesen ganzen Klapparatismus muss dann der Strom fließen, der an jeder Übergangsstelle (dank Übergangswiderstand) freudig Wärme produziert, die das umgebende Plastik in Mitleidenschaft zieht. PVC hat eine Kriechtemperatur - je nach Zusammensetzung - von 40°C bis 60°C und einen Schmelzpunkt weit unter 80°C! Über kurz oder lang sehen die Stecker aus wie auf dem Bild!

Wohnmobil in Brand Dass dabei nicht mehr passiert und der Aufbau noch immer grau - nicht schwarz verrußt - aussieht, habe ich der "günstigen" Platzierung der Steckdosen (weit weg von allem Brennbaren), meinem - zugegeben etwas empfindlichen - Näschen und der Anzeige-LED des Laptops zu verdanken, die mir einmal zu oft flackerte!

Eine gute, dabei bezahl- und praktikable Alternative zu den Universal- bzw. KFZ-Steckern habe ich noch nicht gefunden. Derzeit teste ich verschraubbare Stecker von Typ "Weipu SP2112/2", die echte Kontaktkelche haben, die beim Stecken ineinander fahren und nicht nur aufeinander gepresst werden wie bei den KFZ-Steckern. Diese sind für einen Nennstrom von 16A konzipiert, wobei der Hersteller genaue Deratingkurven (Nachlassen der Stromtragfähigkeit) für höhere Umgebungstemperaturen angibt. Noch etwas größere Stecker (z.B. Buccaneer 900) sind auch mit Nennströmen von 25A und 32A lieferbar, bei denen wirklich keine Probleme mehr auftreten sollten!

Generell: Steckverbinder im Niederspannungsbereich (12V oder 24V) besser zwei bis drei Stromklassen größer vorsehen als nach dem Typenschild der Verbraucher rechnerisch erforderlich!

Legt ihr eure gesamte Bordelektrik auf 24 Volt aus, werdet ihr diese Probleme in weit geringerem Maße haben! Die Ströme der 24V-Anlage sind - bei gleicher Verbraucherleistung - nur halb so groß, d.h. die Verlustleistung (sprich Verlustwärme) an Übergangsstellen nur ein Viertel! Nach Onkel Ohm gilt ja: R = U ⁄ I; P = U * I; P = I2 * R.
Thema: Wasser und Abwasser zum Inhaltsverzeichnis
Ein Abwassertank ist ein MUSS in jedem Reisemobil!
Leute, die ihr Abwasser direkt auf dem Parkplatz entsorgen oder an dem idyllischen See einfach in die Natur kippen, belasten nicht nur die Natur, sondern das Ansehen aller Reisemobilfahrer! Sie handeln schlicht verantwortungslos! Auch ich möchte den idyllischen Nachtplatz (auch den in der abgelegensten Wüste!) genauso vorfinden wie Sie es sich wünschen: sauber und ohne Hinterlassenschaften anderer! Noch immer gibt es - gerade in der 4x4-Szene - Reisende - ja sogar Fahrzeugausstatter, die meinen, in der Wüste all das tun zu können, was zu Hause nicht gern gesehen wird! - - - Das musste einfach mal gesagt werden!
Q: Brauchwasser und Abwassertanks? Sonderfertigung? Bezugsquelle?
A:

Brauchwassertanks Alle drei Tanks (2x Brauchwasser, je 180l), 1x Abwasser, 100l) sind Sonderfertigungen nach Maß, da die handelsüblichen Tanks
(a) zu groß, zu klein, zu breit, zu schmal, zu hoch oder sonstwas sind und
(b) meist durchscheinend (transluzent) sind und dadurch das Algenwachstum begünstigen und
(c) recht dünnwandig sind und
(d) selten Schwallwände haben.
Die genannten Nachteile kannst du bei Maßanfertigung zu geringen Mehrkosten vermeiden.
Lieferanten sind u.a. AMALRIC oder LEYH Kunststoffverarbeitung.

Die roten Verschlüsse sind Inspektions- und Reinigungsöffnungen und können nach Auskunft der Lieferanten irgendwo liegen. Da meine Tanks fest eingebaut und von oben nicht zugänglich sind, bot sich der seitliche Einbau an. Sie sind auch bei Unterwassereinbau dicht!

Je einen Ablassstutzen haben die Tanks an der tiefsten Stelle; ist bei mir aber nicht weiter verrohrt. Das würde allerdings manche Entleerung deutlich vereinfachen. Vorsehen!

Weiters Entlüftung und Überlaufrohr nicht vergessen (kann identisch sein und sollte sinnvoller Weise nach draußen führen)!

Zusätzlich gibt's auf der Oberseite einen Flansch zum Einbau der Geber (Füllstandsgeber, «level gauge» und Grenzschalter «level limiter»); in eingebauten Zustand zugänglich über Klappen im Möbelboden.

Die Temperaturfühler in den Brauchwassertanks sind nur «Schnickschnack» und dienen nur zur Anzeige.

Gedanken machen zur Befestigung der Tanks! Hersteller können Laschen u.ä. anschweißen, wo Befestigung erforderlich. Meine Tanks sind über zwei Aluwinkelleisten (60x80x6mm) und sechs Gewindestangen M12 durch den Kabinenboden verschraubt. Da rütteln doch 400kg!

Als praktisch haben sich die optischen Füllstandsanzeiger erwiesen, die auch beide Hersteller anbieten (können auch nachträglich eingebaut werden, sofern Tanks zugänglich). Noch praktischer wäre eine rote Schwimmkugel im Schlauch, so dass man die Wasseroberfläche auch bei (innen) angeschmutztem Schlauch erkennen kann.
Q: Welche Geber benutzt du an Frisch-/Abwassertanks? Bezugsquelle?
A: Die Geber an Brauchwasser- und Abwassertanks (engl. «level gauge») sind «quasianaloge» Füllstandsgeber der Fa. Reedag in der Schweiz. Arbeiten wie ein normales Füllstandspotentiometer, habe jedoch keinen Schleifer und die Elektrik ist vollständig im Rohr eingegossen. Damit völlig unabhängig von der «Brühe", die du messen willst! Das Potentiometer arbeitet quasianalog, da das Ganze über reed-Kontakte realisiert ist. Es sind also z.B. vier oder fünf oder zehn oder hundert Stufen wählbar, abhängig von der Länge des Rohrs und der gewünschten Auflösung. Meine haben einheitlich 5 Stufen.

In dieses Rohr können werksseitig auch Grenzschalter (engl. «level switch» bzw. «level limiter») eingebaut werden. Alles sehr flexibel gestaltbar (siehe website). - Gibt's in verschiedenen Materialzusammenstellungen, meine sind aus VA-Stahl mit ebensolchem Schwimmer. Plastikschwimmer wären evtl. besser, denn die Blechschwimmer klappern am Rohr, wenn's Wasser schwappt (z.B. nachts ;-). Ähnliche Geber sollten in Deutschland eigentlich auch erhältlich sein! Kostenpunkt um die 90CHF pro Stück.
Q: Kannst du etwas zu den Gebern «Level Limiter», «Level Gauge» und «Level Switch» sagen?
A: siehe oben. Die «level switches» geben nur ein Signal, z.B. dass der Abwassertank «voll» oder der Brauchwassertank «leer» ist. Die «level limiter» unterbrechen den Strom des Zulaufventils, wenn der Brauchwassertank «randvoll» ist. Sie haben also quasi eine «Sicherheitsfunktion» (Trotzdem solltest Du am Tank einen Überlauf vorsehen!).
Q: Brauchwasseraufbereitung
A: Brauchwasseraufbereitung Hier zu sehen ist die Brauchwasseraufbereitung.. In Bildmitte die beiden Förderpumpen (je eine pro Brauchwassertank), rechts davon die zweistufige Filteranlage, links die beiden Druckausdehnungsgefäße.

Es sind 2 Pumpen installiert, da bei Ausfall einer Pumpe die andere Pumpe (aus dem anderen Tank) fördern kann. Förderleistung einer Pumpe 12l/min, Druck 3,2bar.

Die Filteranlage kann mit unterschiedlichen Patronen bestückt werden (sind auf dem Bild noch nicht eingebaut), üblich ist:
1. Stufe entfernt Schwebstoffe bis zu 100mikro,
2. Stufe entfernt Bakterien bis 10mikro; kann getauscht werden auf Aktivkohlefilter.
Trotzdem ist das dahinter kein Trinkwasser!, reicht aber (zumindest in Europa) zum Kochen, Waschen, Zähneputzen etc.

Vorgeschaltet vor die Brauchwassertanks ist natürlich noch ein Grobfilter für grobe Schwebstoffe wie Sand u.ä. die die Förderpumpen zusetzen oder beeinträchtigen könnten! In die Vorratstanks wird also nur Wasser eingefüllt, das frei von diesen groben Schwebstoffen ist. Damit sollten auch die Tanks relativ sauber bleiben.

Links im Bild sitzen zwei Druckausgleichsbehälter à 2l, die ein häufiges Ein- und Ausschalten der Pumpen verhindern sollen. Dies sind Ausgleichsbehälter aus dem Hausbereich mit Gummimembrane und Stickstofffüllung, Ausgleichsbehälter aus dem Camping-Laden tun's aber auch! Neuerdings gibt's auch Wasserpumpen mit stetiger Druckregelung; dabei können die Druckausgleichsbehälter komplett entfallen! (Würde ich heute vorziehen).

Bei der gesamten Wasserinstallation sollte darauf geachtet werden, dass kein Materialmix auftritt, d.h. z.B. Alu-Ausdehnungsgefäß mit Kupfer-Rohrleitungen wird auf Grund der elektrochemischen Spannungsreihe dafür sorgen, dass ihr nach ein paar Wochen kein Ausdehnungsgefäß mehr habt (Korrosion!!!, so passiert im Sandfloh 1.)

Die Brauchwasseraufbereitung sitzt an der hinteren Seitenwand des Technikraums. Die Filter sind ohne weiters zu erreichen. Zum Wechsel der Förderpumpen muss man eine Batterie ausbauen (sollte aber nicht so häufig vorkommen ;-)
Q: Trinkwasseraufbereitung
A: Trinkwasseraufbereitung Hier zu sehen ist die Trinkwasseraufbereitung., die in der Nasszelle unterhalb des Waschbeckens montiert ist.

Links unten sitzt die Druckerhöhungspumpe (damit ein nennenswerter Durchsatz durch die Filterkerzen erreicht werden kann), darüber der kleine Druckausgleichsbehälter, der häufiges Ein- und Ausschalten der Pumpe verhindern soll.

Rechts daneben sitzen zwei Filterkerzen von Katadyn, die ebenfalls unterschiedlich bestückt werden können. Üblich ist hier die normale Keramik-Filterkerze von Katadyn mit nachgeschaltetem Aktivkohlefilter.

Das Wasser nach der Katadyn-Anlage ist nun Trinkwasser guten Qualität, sollte aber nicht lange im Tank bleiben, da es schnell neu verkeimt. Daher fasst der Tank (ein Spargelkochtopf) nur 5l. Weiters wird das Trinkwasser in diesem Tänkle täglich für ca. 5 Minuten UV-bestrahlt, so dass neue Keime sofort wieder abgetötet werden. Trotzdem sollte das «Vorratstrinkwasser» zügig verbraucht werden.

Diese Anlage ist noch nicht in Betrieb, da das Wasser bisher immer ausreichend gute Qualität hatte. Interessant wird's dann in Zentralafrika oder Mittelamerika - und bis dahin läuft die Anlage auch!
Q: Was ist bei der Abwasserführung zu beachten?
A: Zunächst einmal ein ausreichender Querschnitt der Abwasserrohre! 40mm Durchmesser sind das Minimum, 32mm setzt sehr schnell zu (auch auf kurzen Distanzen)! Bei Verwendung von Schläuchen darauf achten, dass sich an den Biegestellen der Querschnitt nicht verengt und die Schläuche innen glattwandig sind! Schön flexibler Wellschlauch ist als Abwasserleitung denkbar ungeeignet!

Wichtig ist auch das Gefälle der Leitungen zum Abwassertank hin! Hört sich banal an, ist es bei (halbwegs) waagerechtem Parken des Mobils ja auch. Aber auch bei Verlegung mit ausreichend Gefälle kann es beim bergauf- bzw. bergabfahren oder im Gelände passieren, dass das Abwasser aus dem Tank in die Leitungen zurückdrückt! Für die Abläufe aus Waschbecken oder Kombüse ist das normal kein Problem, aber der Ablauf der Duschwanne ist dafür anfällig, da es meist der tiefste Punkt ist. Da hilft auch kein zwischengeschalteter Siphon, nur das frühzeitige Entleeren des Abwassertanks oder der Einbau eines Rückschlagventils. Optimal wäre daher die Platzierung des Abwassertanks direkt unterhalb der Dusche, was baulich oft nicht möglich ist.
Thema: Heizung zum Inhaltsverzeichnis
Q: Die Heizung kommt mir recht aufwändig vor. Stimmt das?
A: Blockschaltbild Heizung Ja. Tatsächlich finde ich die Heizungsanlage im Nachhinein etwas überkandidelt und komplex. Zumal ich meine Reiseziele so wähle, dass ich möglichst ohne Heizung auskomme und das gute Teil auf der Tour durch Europa und Nordafrika gerade dreimal im Einsatz ist!

Trotzdem sollte ein Fernreisemobil die Möglichkeit haben, Dusch-/Waschwasser und den Innenraum auf angenehme Temperaturen zu bringen! Dazu reicht aber ein Boiler und ein paar Wärmetauscher im Wohnraum allemal aus! Auch für die Heizanlage gilt: So einfach wie möglich halten! Wenn ihr auf den Bildern den Aufwand an Kupferrohren anschaut, stellt ihr fest, dass ich mich von diesem Leitspruch ziemlich weit habe abbringen lassen.
Q: Welche Teile hast Du verbaut?
A: Heizgerät eingebaut Das Heizgerät ist eine dieselbetriebene Eberspächer Standheizung HYDRONIC C10 mit Wasserkreislauf mit 10kW Nennwärmeleistung incl. Zubehör wie Steuergerät, Bedienpanel, Ansaug- und Abgasschalldämpfer (doppelt) und Förderpumpe. Einbau an Hand der mitgelieferten Anleitung problemlos. Folgende Merkmale:
  • Einbau der Heizung im Technikraum, d.h. im Inneren der Kabine (Staubschutz)
  • Ansaugung der Verbrennungsluft durch den Unterboden an einer «staubarmen» Stelle
  • Abgasführung durch den Unterboden nach draußen und Verlängerung des Abgasrohrs über zweiten Abgasschalldämpfer, so dass Abgasaustritt ca. 1m entfernt von Ansaugstelle liegt (bläst nun in den Freiraum über der HA-Federung)
  • Montage der Diesel-Förderpumpe im Fahrzeugrahmen nahe der Tankansaugung
  • Montage des Steuergerätes und der zugehörigen Stromverteilung (Sicherungen) in einem staubdichten Verteilerkasten nahe der Heizung (Innenraum)
  • Zubau eines Wasser-/Wasser-Wärmetauschers zur Nutzung der Fahrzeugabwärme unmittelbar nach der Heizung (sh. Schaltbild)
  • Montage des Bedienpanels (mit Innentemperaturfühler) im Wohnraum oberhalb des Betts
Heizkreisverteiler Der Warmwasserboiler ist ein Fabr.«Quick», Edelstahlausführung, Inhalt 30l, Edelstahl-Heizschlange für Motorabwärme sowie Elektroheizung 230V,500W

Der Heizungsverteiler stammt aus dem «Häuslebau», ebenfalls in Edelstahlausführung. Die vier parallelen Heizkreise sind über kleine Kugelhähne einstellbar, so dass der Fachmann einen sogenannten hydraulischen Abgleich durchführen könnte, so dass jeder Strang die richtige Wärmemenge abbekommt. Derzeit sind alle Hähne voll offen.

Heizkörper und Installation im Küchenunterbau Die Heizkörper sind Lamellenheizkörper für Fußbodenrandleisten der Fa. Variotherm, die fertig montiert in 2m-Strängen geliefert, beliebig gekürzt und einfach verbaut (gelötet) werden können. Die Aufhängung der Heizkörper erfolgt über Leisten mit U-förmigen Ausfräsungen direkt in der Möbelfront. Das Prinzip hat den Nachteil, dass es etwas dauert, bis alles warm ist. Hat aber den Vorteil, dass neben der Zirkulationswärme direkt im Fußraum das gesamte Möbel aufgewärmt und dadurch eine behagliche Oberflächen-temperatur erreicht wird. Bereits bei 18° Lufttemperatur fühlt es sich bacherlwarm an!

Gebläsewärmetauscher in der Treppenstufe In der Nasszelle ist (zusätzlich zu den Schlangen der Fußbodenheizung) ein Wasser-/ Luft-Wärmetauscher mit Gebläse der Fa. Webasto verbaut, der schnelle und intensivere Wärme spenden sollte. Trotz 2kW angegebener Wärmeleistung (und ordentlicher Wassertemperatur) gibt er eher ein laues Lüftchen von sich. Die ebenfalls verbauten Gebläsewärmetauscher (gleicher Typ) in der Treppe und im Eingangsbereich sind aus diesem Grund nicht im Einsatz.

Tipp: Wenn schon Gebläseheizung, dann besser einen Wärmetauscher aus dem KFZ-Bereich (z.B. für den VW-Bus Fahrgastraum) verbauen! Der ist zwar laut und braucht viel Strom (Gebläse), fördert aber tatsächlich Warmluft!

Die Schlangen der Fußbodenheizung sind selbst gefertigt. Sie liegen
  • unterhalb der Brauchwassertanks (ich wollte keine Heizschlangen innerhalb der Tanks, da diese eine Brutstätte für Keime und Bakterien sind!)
  • unterhalb des Heckstauraums (zur Vermeidung von kalten Füßen (die Sitzgruppe ist direkt darüber))
  • unterhalb der Batteriewanne (eine kalte Batterie verliert Kapazität)
  • unterhalb des draußen montierten Abwassertanks.
Die Schlangen liegen jeweils in ausgefrästen Styrodur®-Platten, darüber eine Schicht Isolierband (Cu-Al!) und eine durchgehende Aluplatte zur Wärmeverteilung.

Ganz ehrlich? Diese ganze Schlangenbeschwörung hätte ich mir sparen und die Konstruktion um Vieles einfacher halten können! Hinterher sind wir alle schlauer!

Ein Entleeren der Heizung für den Winter ist nicht erforderlich, da der Heizkreislauf mit Frostschutz- und Korrosionsschutzmittel gefüllt ist. Das sollte bis -30 Grad ausreichen. Was anderes ist die Wasserinstallation, die über das Sicherheitsventil am Warmwasserboiler (tiefste Stelle) weitgehend entleert werden kann.

Die Entlüftung der Heizkreise erfolgt über handelsübliche Entlüfter, die an allen Hochstellen der Leitungen installiert sind.
Q: Wie funktioniert die Regelung der Heizung?
A: Auch hier braucht's keine Heizung Die Regelung der Heizung ist ein heißes Eisen, wie ihr vielleicht vom Häuslebau her wisst. Regelungstechnisch ist es eine echte Herausforderung, wenn die Temperatur wirklich konstant gehalten werden soll. Dummerweise registriert der Mensch bereits Temperaturschwankungen von 0,2 bis 0,5 Grad, je nach Konstitution. Heißt, ein guter Regler sollte wirklich genau regeln, was mit Bimetall-Reglern (Thermostaten) oft nur unzureichend möglich ist. Die hier notwendige thermische Rückführung funzt nur bei Netzspannung, damit sind handelsübliche Thermostaten für die Regelung im Reisemobil ungeeignet.

Soll die Regelung wirklich genau arbeiten, geht das nur mit einen sogenannten PID-Regler, der obendrein passend eingestellt sein muss. Besser wäre ein selbstlernender Regler, wie er in modernen Häusle- Heizanlagen verbaut wird. Beides ist für den mobilen Einsatz (Bordspannung 12V oder 24V) nicht erhältlich.

Zudem sind regelungstechnische Eingriffsmöglichkeiten bei den üblichen Standheizungen nicht gegeben! Mehr als das Gesamtgerät ein- und auszuschalten geht normalerweise nicht, den Rest muss das mitgelieferte Steuergerät übernehmen. Neben der üblichen Regelung der Einspritzfrequenz wäre auch die Regelung der Wasserpumpen-Drehzahl interessant, auf beides aber hast du von außen keinen Einfluss! Beides muss ja mit anderen (verbrennungsseitigen) Parametern abgestimmt sein und da wird sich kein Hersteller in die Karten gucken lassen beziehungsweise Eingriffe in seine Software erlauben. Hierbei geht es nicht zuletzt um unverzichtbare Sicherheitsaspekte und Fragen der Gewährleistung!

Also Finger weg von irgendwelchen Eingriffen ins Steuergerät!

Soweit die Theorie!

Die Praxis - unterwegs - schaut deutlich anders aus! Man lebt viel mehr draußen, ist abgehärteter und der menschliche Körper funzt in einem unerwartet breiten Temperaturbereich (und fühlt sich wohl). Je nach Reiseziel und -dauer ist meiner (jetzigen) Einschätzung nach ein griffbereiter Pullover und ein Paar warme Socken um Welten besser als jede punktgenaue Regelung der Heizung!

Auch hier kommt Mensch ohne Heizung aus ... Nach 600 Tagen auf Achse muss ich feststellen, dass meine Heizung gerade mal 18 Mal gelaufen ist und nur 40 Betriebsstunden gesammelt hat. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir viele Dutzend Arbeitsstunden erspart! Wie schon gesagt, hinterher ist man (meist) klüger! Natürlich ist das abhängig davon, wann ihr verreist und wohin. Für acht Wochen Nordkap im Winter schaut die Betrachtung naturgemäß anders aus! Dann gäbe es aber wichtigere Punkte (Isolation der Frisch- und Abwassertanks, geeignete Leitungsführung, Vorwärmen oder Additive für den Diesel und ähnliches) als die exakte Heizungsregelung.

Langer Rede kurzer Sinn: Nicht zu viel Stress machen mit den ingenieurtechnischen Fragen! Die Steuerung einfach und zuverlässig gestalten, damit ist am meisten geholfen!

Q: Wie funktioniert die Heizung im Betrieb?
A: Bedieneinheiten u.a. für die Heizung Obwohl ich vier Möglichkeiten vorgesehen hatte, die Heizung zu steuern (meinem Perfektionismus sei Dank!):
  • Steuerung über die mitgelieferte EasyStart T Steuerung der HYDRONIC C10 (mit Innenraumfühler)
  • Steuerung über handelsübliches Thermostat
  • Steuerung über den Bordrechner, der auch die Solaranlage steuert
  • Manueller Ein-/Aus Schalter
nutze ich davon ausschließlich die letzte. Vielleicht aus Bequemlichkeit, sitzt der Schalter doch direkt neben dem Bett, ist aus dem warmen Schlafsack heraus gut erreichbar und besser zu bedienen als die etwas fummeligen Knöpfchen der EasyStart T.

Hier gibt' noch die Einbauanweisung (Englisch) und die Bedienungsanweisung (Englisch) für die Bedienkonsole Easy Start T von Eberspächer.

Was passiert danach? Die HYDRONIC lüftet durch, schaltet die Wasserpumpe ein, glüht vor und regelt die Einspritzmenge langsam bis zur vollen Menge hoch. Dazu gibt's eine Anzeige-led parallel zur Dosierpumpe sodass ich das prima beobachten kann. Danach bullert die Heizung 'auf Vollgas', sprich maximaler Einspritzfrequenz bis die obere Rücklauftemperaturgrenze (ca. 80°C) erreicht ist, danach regelt die Einspritzmenge (Frequenz der Dosierpumpe) kontinuierlich zurück, bis die untere Rücklauftemperaturgrenze unterschritten wird. Danach wieder Ansteigen der Einspritzfrequenz ... und so weiter. Das alles regelt das Steuergerät der HYDRONIC vollautomatisch, und ohne die Möglichkeit, etwas zu beeinflussen!

Durch das heißer werdende Wasser in den Heizkreisen steigt - zumindest bei geschlossenen Fenstern und Türen ;-)- die Raumtemperatur an. Da ich bewusst eine hohe thermische Trägheit eingebaut habe, indem ich die Heizkörper in den Möbeln verbaut habe, dauert das Aufheizen der Raumluft relativ lange. Eine halbe bis dreiviertel Stunde dauert es im Schnitt, bis ein merklicher Anstieg der Raumtemperatur zu bemerken ist! Dies ist so gewollt - wenn auch nicht ganz in diesem Umfang!

Heizungleisten und -rohre Es ist nachgewiesen, dass die Temperatur der Umgebungsflächen einen wesentlich höheren Einfluss auf das "Wohlgefühl" der Bewohner hat als die reine Lufttemperatur (in einschlägigen Büchern gibt's dazu tolle Diagramme). Indem ich die Heizkörper in den Möbeln verbaut habe, konnte ich quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: thermische Trägheit und warme Umgebungsflächen. So langsam sich der Innenraum aufheizt, so langsam kühlt er später auch wieder ab. Wobei dann andere Wärmequellen die Auskühlung zusätzlich verzögern, z.B. die Abluft des Kühlschranks (der nur tagsüber läuft, ca. 40W bis 60W)), die Bewegung der Bewohner (je ca. 100W), das Kochen des morgendlichen Tees/Kaffees (ca. 1,5kW), das Brutzeln des Mittagessens (ca. 2kW bis 3kW) etc. Ist der Innenraum morgens erst einmal auf Temperatur gebracht, dauert es Stunden, bis er soweit ausgekühlt ist, dass es wieder als "kühl" empfunden wird.

Kurz und gut: meine HYDRONIC bullert morgens um die zwei Stunden, selten länger. Dann ist für den Rest des Tage Ruhe. Dann greife ich lieber zum oben erwähnten Pullover oder den warmen Socken. Oft ist man tagsüber eh unterwegs, um die Geheimnisse der Welt zu erkunden!

Soll das Aufheizen der Raumtemperatur schneller gehen, könnt ihr Gebläsewärmetauscher verbauen, die mit dem heißen Wasser der HYDRONIC schnell warme Luft schaffen. Das ist aber eben nur warme Luft, die ruckzuck wieder abkühlt und kein Gefühl der wohligen Wärme schafft. Zudem brauchen diese Gebläse viel Strom!

Dass sich die HYDRONIC wegen hoher Rücklauftemperatur (sprich wenig Wärmeabnahme in den Heizkreisen) komplett abschaltet, habe ich bislang nicht beobachtet, aber sie lief auch nie wesentlich länger als besagte zwei Stunden! Das hilft nicht zuletzt, die (immer knappe) Batteriekapazität besser zu nutzen.

Was lernen wir daraus? Nun, ich denke, eine einfache Ein-/Aus-Steuerung der Standheizung (egal ob Eberspächer oder Webasto draufsteht) sollte für die Erfordernisse unterwegs durchaus ausreichen! Besteht die Möglichkeit, einen Raumtemperaturfühler in die herstellerseitige Steuerung einzubauen, sollte man davon ruhig Gebrauch machen (der Fühler kostet nicht die Welt).

Natürlich ist diese Einschätzung subjektiv und stark abhängig von Reiseziel, -art und -jahreszeit. Nur: die Einflussmöglichkeiten auf die Heizungssteuerung sind minimal! Damit werden wir leben müssen!
Thema: Toilette zum Inhaltsverzeichnis
Q: Bist du mit deiner Trockentrenntoilette zufrieden?
A: Toilette in der Nasszelle Ja! Ich bin von dem Teil absolut begeistert!

Auf dem Campingplatz freue ich mich jedes Mal, wenn der Nachbar morgens mal wieder seine Cassette ausleeren muss. Da hab' ich's mit Entleerungsintervallen von so ca. vier Wochen doch erheblich besser (1-Personen-Nutzung)!

Der Wasserverbrauch der Trockentrenntoilette ist vernachlässigbar, Eine Tasse Wasser (ca. 150ml) nach dem kleinen Geschäft reichen vollständig aus! Und was der Nachbar morgens immer wegschüttet war doch zum größten Teil wertvolles Trinkwasser!

Die Geruchsbelästigung ist nicht größer (eher kleiner) als im WC zu Hause und der Stromverbrauch für den Lüfter ist minimal (ca.2Ah pro Tag) und man hört ihn nicht. Das System bewährt sich nicht nur in Skandinavien, sondern auch unterwegs allerbestens.

Ich kann eigentlich nur jedem anraten, den geringen Mehraufwand an Platz (bei Einsatz der formschönen «Luxusvariante») gegen die praktischen Vorteile abzuwägen! Für mich gibt es keine bessere Wahl! Das Teil stammt aus dem Hause Separett und ich bekomme keine Tantiemen für meine Begeisterung!

Hier findet ihr die komplette Seite mit Details und aktuellen Erfahrungen!

Thema: Möbelbau zum Inhaltsverzeichnis
Q: Wie sind die Möbel an den Kabinenwänden befestigt?
A: Die Möbel sind durchwegs über Aluwinkel (50x50x4mm) an den Kabinenwänden befestigt. Die Winkel sind hauptsächlich verklebt (Kabinen- wie Möbelseite), die wenigen Schrauben dienen nur als Fixierung! Das setzt eine vorausschauende Planung und sorgfältiges Arbeiten voraus, denn was klebt, das klebt! Für immer! Auch wenn du dich vermessen hast!

Als Kleber habe ich durchgängig SIKAFLEX 252 in weiß (innen) und schwarz (außen) verwendet. Die Alternativen sind zahlreich, heute wird meist SIKAFLEX 221 verwendet, da billiger. Die Arbeitstechnik am besten erst einmal an einem Muster probieren!

Deckenstaukästen habe ich generell nicht eingebaut, da die Fenster bis zur Decke reichen und ich Stauraum generell wegen des Schwerpunkts lieber unten habe. Klebung wie beschrieben hält auch Oberschränke (zumindest solange ihr die Konservendosen nicht nach oben verstaut)!
Q: Aus welchem Material sind deine Möbel
A: Die Möbel sind durchwegs aus 10mm Sperrholz Buche hell. Das ist zwar ein wenig schwerer als das häufig verwendete Birkenholz, dafür halten Schrauben, Scharniere, Zwischenauflagen u.ä. ohne zusätzliche Verstärkungen. Die Oberfläche muss nur mit Klarlack (am besten offenporig) geschützt werden und das Holz ist über Jahre hinaus gut anzusehen, ohne dass es langweilig wird oder den Innenraum durch seine Farbe dominiert.
Q: Was sollte beim Möbelbau beachtet werden?
A: Es gibt eigentlich nicht viele Dinge, die besonders zu beachten sind. Dass ihr sauber arbeitet und alles hübsch im rechten Winkel ist, versteht sich wohl bei so einem Projekt von selber!

Auf einen Punkt möchte ich hinweisen: Es spart viel Arbeit, wenn ihr die Möbel um ein gut geplantes Innenleben herum konstruiert. Ich meine damit Schubladensysteme, Ordnungssysteme, Klarsichtboxen oder die preiswerten grauen Aufbewahrungsboxen aus dem Baumarkt. All dies gibt's praktisch nur in den Standardabmessungen 400x600mm bzw. ein Vielfaches (z.B. 600x800mm, 800x1200mm) oder Teile (z.B. 400x300mm, 300x200mm) davon. Überlegt euch die Inneneinrichtung und Aufteilung der Schränke an Hand dieser Systeme und baut eure Möbel außen herum (und zwar so, dass ihr die Boxen ohne viel Hin und Her herausnehmen könnt). Baut ihr erst die Möbel und sucht dann nach passenden Boxen werdet ihr viel Schrankplatz verschenken (oder eine gewisse Unordnung in Kauf nehmen) müssen!
Q: Welche Möbelverschlüsse verwendest du?
A: Möbelverschluss In vielen Camping- und Selbstausbauerkatalogen findet ihr Dutzende von Türschlössern und -verschlüssen. Die allermeisten sind aus Plastik und was ich davon im Fernreisemobil halte, könnt ihr an anderer Stelle nachlesen! Für den täglichen Einsatz über Jahre hinweg kommt ausschließlich ein Metallverschluss in Frage! Ich habe mich für den nebenstehenden Typ von Southco UK entschieden, der an verschiedene Holzstärken angepasst werden kann, einfach zu montieren und unkaputtbar ist (Ganzmetallausführung!). Alternativ gibt's aus dem gleichen Hause den gerne verwendeten «Push-Lock» auch in Metallausführung! (Achtung: Der «Push-Lock» aus dem Campingladen sieht optisch identisch aus, ist aber aus Plastik!)
Thema: Sonstiges zum Inhaltsverzeichnis
Q: Wo bekomme ich Nylonplatten und -Blöcke in Kleinmengen?
A: Die Gelben Seiten sollten weiterhelfen: Stichwort 'Kunststoffhalbzeuge' oder 'Gummiwaren'. Hier in München u.a. die Firmen Gummi Sahlberg oder GM in Freiham. Die haben immer Reststücke und du musst keine ganzen Tafeln kaufen.
Q: Warum verbaust du kein Zubehör aus dem Campingmarkt?
A: Ich verbaue weit überwiegend Materialien und Zubehör aus dem Haus- oder Yachtbereich. Das «Plastikzeug» aus dem Campingmarkt ist meiner Meinung nach den Strapazen eines ständigen Gebrauchs wie im Reisemobil nicht gewachsen. Schließlich wollen wir nicht nur vier Wochen im Jahr unterwegs sein! Preislich ist kein riesiger Unterschied. Wenn aus dem Häuslebereich so gar nichts passt, werde ich meist in den Katalogen der Yachtausrüster fündig. Dort gibt's auch alles für das mobile Leben (auf dem Wasser), es kostet meist ein klein wenig mehr als im Campingladen, ist dafür aber von erheblich besserer Qualität!

Auf Anhieb fällt mir nichts ein, was bei der Lady Grey aus dem Campingladen stammt!