Foz do Iguaçu (Brasilien) (GPS: 25°36,315'S; 054°29,548'W)
Von den "Big Five" ist er der wohl eindrucksvollste. Die achtzig Meter, die er sich in die Tiefe stürzt, sind kein Weltrekord - seiner Attraktivität tut das keinen Abbruch! Manche sind gar nur zwanzig oder dreißig Meter hoch. Andere tröpfeln nur so vor sich hin - jetzt in der Trockenzeit. Alle gemeinsam machen den Charme dieses siebten Weltwunders aus, wie es manche hier bezeichnen.
Ein antikes Wunder sind sie freilich nicht, obwohl sie sich schon an die zweihundert Millionen Jahre in die
enge Schlucht stürzen, die sie sich selber geschaffen haben.
Weltwunderwürdig sind eher die Tourimassen, die täglich einen Blick in den 'Teufelsrachen', auf 'Adam und Eva', auf 'Salto Bosetti' und die zweihundertachtzig anderen Wasserfälle erhaschen wollen. Wie gut, dass sich zwei Länder dieses Spektakulum teilen können: Brasilien und Argentinien. Paraguay ist auch nur zwanzig Kilometer entfernt und steuert auch noch ein paar Besucher bei. Vor uns, nein unter uns liegen die 'Cataratas de Iguaçu', die Wasserfälle des Iguaçu.
Der Rio Iguaçu entspringt im Küstengebirge, das ich vor drei Wochen durchquert habe. Strömt aber landeinwärts und bildet nur einen winzigen Nebenfluss des riesigen Rio Paraná, der größten Wasserader Südamerikas nach dem Amazonas. Auf den letzten Kilometern bildet er zudem die Grenze zu Argentinien, zu einem ulkigen 'Wurmfortsatz' namens 'Misiones'.
Gerade noch rechtzeitig vor der Mündung in den Rio Paraná stürzt er sich spektakulär in die hundert Meter tiefe Schlucht, die er sich durch mühevolle Erosion selbst geschaffen hat. Hätte er sich ein nur geringfügig anderes Flussbett gesucht, könnten wir heute vermutlich keinen grandiosen Wasserfall bestaunen und sein Nass würde ebenso zur Stromerzeugung dienen wie der Rest des Rio Paraná (siehe unten).
Heute bilden die Wasserfälle von Iguaçu das imposanteste Naturspektakel im Süden Brasiliens. Um ehrlich zu sein, auch das einzige! Kein Wunder, wenn die meisten Besucher am liebsten mit dem Flugzeug anreisen. So können sie das 'Weltwunder' in ein, zwei Tagen abhaken und sich die langweilige Fahrerei sparen. Nur ein paar Hartgesottene wollen wissen, was das ländliche Brasilien zwischen Sandstrand und Wasserfällen zu bieten hat.
Eine kleine Randnotiz auf einer Infotafel weckt meine Neugierde besonders: jetzt in der Trockenzeit stürzen
geschätzte eintausend Kubikmeter pro Sekunde in die Tiefe. Das Spektakel ist wirklich grandios! Gerade auch, weil man zwischen den weißschäumenden Fällen noch viel dichtes Urwaldgrün sieht. Gerade dieser Kontrast macht die Fälle so imposant. In der Regenzeit allerdings donnert die doppelte Menge nach unten und sprühende Gischt hüllt die Kulisse in dichten Nebel.
Gar nicht vorstellen mag man sich das Inferno, wenn die dreißig- bis vierzigfache Wassermenge über die Kante schießt! So geschehen im Jahr 1982/83 bei einem Hochwasser, das weite Teile der Infrastruktur mit in den Abgrund riss! Selbst dicke, stahlarmierte Betonstützen konnten dieser Gewalt nicht standhalten! Da verschlang der Teufel im wahrsten Sinn des Wortes alles in seinem Rachen.
Bevor der Beelzebub auch noch meine Fotos verschlingt, könnt ihr rechts ein wenig weitergucken (27 Bilder) ... Und bevor meine Erinnerungen auch noch den Bach 'runtergehen, wollen wird zurückblicken, was sich seit dem letzten Bericht - der ja fast vier Monate zurückliegt - noch so getan hat:
Wie schon angedeutet, geht's von sehr europäischen Uruguay zunächst über den großen Teich ins 'alte' Europa:
satte zwei Monate habe ich mir für das zweite, intensivere Intermediate in Bayern Zeit genommen. Die zwei Wochen des ersten 'Heimaturlaubs' im Jahr 2015 waren entschieden zu kurz! Schließlich haben wir in Südamerika ja eines gelernt: "Wer sich beeilt, verliert Zeit!" Oder wie die Südamerikaner sagen: "Tranquilo, tranquilo!" ...
Gut ausgeruht und mit runderneuertem Reisefieber klettere ich dann Anfang Juni wieder auf den Bock ...
Enttäuschung über Brasilien [BRA] Wenig aufregend: der äußerste Süden
So sehr Brasilien vor dem Rückflug nach Montevideo auch gerufen hat, seine Stimme ist brüchig geworden. Tausendzweihundert Kilometer habe ich nun schon auf seinem Boden zurückgelegt - und kein einziges Foto geschossen. Tausendzweihundert Kilometer sind nicht wirklich viel in diesem riesigen Land, das sowohl in Ost-West- wie in Nord-Süd-Richtung über viertausend Kilometer misst. Mit weitem Abstand das größte Land Südamerikas! Ich kratze - auch auf den weiteren Etappen - gerade mal etwas am Südzipfel.
Doch die Null Fotos haben ihren Grund: zu bekannt, zu europäisch, zu wenig spektakulär sind die Eindrücke. Wozu soll ich euch lichtgrüne Weiden bis zum Horizont ablichten, auf denen ein paar verlorene Steakspender grasen? Oder weißgesichtige Menschen, die mit drei Schichten Pullovern dick vermummt am Strand entlangspazieren? Oder vierspurige Autobahnen voller stinkender und überladener LKWs? Oder den morgendlichen Stau vor Porto Alegre, der sich auf den achtspurigen Zubringern läppische zehn Kilometer ins Umland erstreckt?
All das sieht so bekannt, so vertraut aus, dass sich partout kein Klick der Kamera einstellen mag! Einzig der Küstenstreifen erinnert daran, im 'strandigsten' Land der Erde zu sein: 7400 Kilometer meist feiner, gelber Sandstrand zieren die Atlantikküste zwischen Amazonasmündung und Chuí, dem südlichsten Dorf Brasiliens. Doch als Strandläufer ist man dort seines Lebens nicht sicher, dient der ebene und feste Sandstreifen doch oft als Autobahn, Park- und Picknickplatz!
Nationalpark 'Aparados da Serra' [BRA] Bäume und Schluchten: Nationalpark 'Aparados da Serra'
Zwei Dutzend steile und holprige Serpentinen führen die winzige Straße von der Küstenebene hinauf in die Serra Geral, ins Küstenbergland. Im Sommer verschlägt es viele Besucher aus Porto Alegre hier hinauf: die kühle und saubere Bergluft ist wirklich erfrischend. Jetzt im Hochwinter kommen sie allenfalls am Wochenende - ab Mittag, wenn der Raureif getaut ist. Die kühlen Höhen sind Heimat der brasilianischen Araukarie, deren chilenische und argentinische Vettern wir ja schon kennen. Hier musste man zu ihrem Schutz einen weitläufigen Nationalpark anlegen, sonst landen die kerzengeraden Bäume schnell im Sägewerk.
Andere Attraktionen ziehen allerdings weit mehr Besucher an: die Schluchten. Dort wo das Gebirge in die Küstenebene abbricht, hat sich ein halbes Dutzend Flüsse tief ins weiche Gestein gefräst und imposante, senkrecht abfallende, bis zu 700m hohe Felswände hinterlassen. Das bekannteste dieser Täler ist der Cãnion de Itaimbezhino. Einige der höchsten Wasserfälle des Südens stürzen sich hier in die Tiefe, auch wenn sie im Moment arg wenig Wasser führen. An manchen Stellen kann man zwischen den lotrechten Felswänden sogar die Küste erahnen - ein hübsches Wanderrevier und viel Platz, um die Seele wieder einmal baumeln zu lassen.
Als Symphonie der Natur in höchsten Tönen angepriesen, führt die weitere Strecke durch die Berge ins Landesinnere. Im Vergleich zu anderen brasilianischen Straßen ist sie wirklich schön gelegen, auch wenn die Symphonie kurz und stellenweise arg dissonant ist. Viel zu schnell taucht Canela vor dem Kühler auf, vorbei ist die nette Landschaft, vorbei die Ruhe. Canela und seine Nachbarstadt Gramado sind so etwas wie das St. Moritz Brasiliens [BRA] St. Moritz Brasiliens: ein Treffpunkt der Schicken und Reichen. Schnee allerdings sucht man vergeblich; die Schneemänner, die das Ortschild zieren sind allesamt aus Plastik.
Versöhnlich stimmen mich hier allenthalben die Padarias y Confeitarias. Das Brot und Gebäck aus ihren Backstuben ist vom Allerfeinsten - lecker, nicht so eklig süß wie in Argentinien. Wie erwartet haben auch hier deutsche und Schweizer Zuwanderer ihre Finger im Spiel. Jedenfalls richtige Leckerlies!
Spuren deutscher Siedler: Vale Europeu [BRA] Spuren deutscher Siedler: Vale Europeu
Ein wenig imposantes Straßenintermezzo (BR-116 von Caxias do Sul nach Rio do Sul) bringt mich schließlich noch weiter hinein nach Europa. Nach Deutschland. Nicht nur Bäcker und Konditoren sprechen deutsch, sondern ganze Täler, Dörfer und Städte. Wir sind im Vale Europeu, dem 'europäischen Tal'. Seit den späten 1840-er Jahren siedeln hier in der fruchtbaren und vergleichsweise kühlen Provinz Santa Catarina vornehmlich deutsche und italienische Familien.
Nicht nur Ortsnamen wie Pomerode, Teutonia oder Blumenau weisen auf die Herkunft der Siedler hin; allenthalben entdeckt man vertraut klingende Namen, deutsche Firmenschilder oder die unausweichlichen Gartenzwerge im penibel gepflegten Vorgarten. Würden die Preisschilder im Supermarkt nicht BRL (Brasilianische Reäisch) ausweisen, könnte man glatt vergessen, wo man gerade ist! Und anders als drüben in Argentinien (z.B. Villa General Belgrano; erinnert euch an das dortige Oktoberfest) sprechen die Menschen hier - nach fünf oder sechs Generationen - noch immer deutsch. Nicht im täglichen Leben, aber zu Hause und wenn Freunde - oder deutsche Besucher - kommen. Klingt zwar bei Manchem etwas 'platt' oder altmodisch, aber ohne jeden Zweifel deutsch!
Vom Vale Europeu ist es dann mächtig weit bis zur nächsten Attraktion. Weit im europäischen Maßstab - für die Brasilianer sind die 1000 Kilometer nach Foz do Iguaçu nur ein Katzensprung. 1000 Kilometer, über die sich auch der beste Reiseführer ausschweigt ... zu sehen gibt es außer viel Landschaft und mindestens genauso viel Verkehr nichts.
Bevor ich aber den berühmten Wasserfällen meine Aufwartung machen kann, holt mich mein früheres Leben ein ...
"Wir sind im größten Kraftwerk der Welt!" berichtet die Führerin voller Stolz. "Auch der Drei-Schluchten-Staudamm der Chinesen kann mit uns nicht mithalten, wenn es um die jährliche Energieerzeugung geht!" Die Einschränkung ist wichtig, denn, was Dammhöhe, Betonmenge, Fallhöhe, Leistung und all die anderen technischen (und sonstigen) Daten des Wasserkraftwerks angeht, da haben die Chinesen die Nase vorn. Nur bei der Gesamtenergieerzeugung pro Jahr reißen die Brasilianer die fernöstliche Messlatte - wenn auch knapp.
'Itaipu' heißt in der Sprache der hier lebenden Guarani-Indianer soviel wie 'singender Stein'. In den 1960-ern wird der Stein schnell zum Inbegriff für ein Aufsehen erregendes Kraftwerksprojekt und einen Stausee, den sich zwei Länder teilen: Paraguay am Westufer und Brasilien am Ostufer (die Guarani an beiden Ufern wurden allerdings nicht dazu gefragt!). Unterschiedlich könnten zwei Länder kaum sein, doch seit 1966 ziehen beide am gleichen Strick: Energieerzeugung aus dem reichlich vorhandenen Wasser. Der Grenzfluss Paraná - seit 1984 nun auf 170 Kilometern aufgestaut - ist einer der wasserreichsten Flüsse im Innern Südamerikas, lässt man den Amazonas mal beiseite.
Im Gegensatz zum Jangtsekiang, dem gelben Fluss, an dem die Chinesen ihren Megastaudamm errichtet haben, führt der Paraná das ganze Jahr über gleich viel Wasser. Schneeschmelze oder lange Dürrezeiten kennt man hier nicht - und das beschert den Südamerikanern den Meistertitel im Stromproduzieren. Im Gegensatz zum Drei-Schluchten-Projekt - aber auch zu vielen Staudämmen, die wir aus den Alpen und Voralpen kennen - steht hier nicht der Hochwasserschutz bzw. die Regulierung der Flüsse im Vordergrund, sondern eben die Stromerzeugung. Und so verzeichnen die Südamerikaner 2016 einen neuen Rekord: 103 Millionen MWh erzeugte Energie. Aus einem einzigen Kraftwerk - andernorts bräuchte man dazu zehn Atommeiler! Damit könnte man auch drei Viertel der deutschen Haushalte mit Strom versorgen. Beeindruckend!
Die beiden Länder teilen sich nicht nur das Wasser, sondern auch die erzeugte Energie - ganz brüderlich wie alle behaupten. Schließlich geht's um viel Geld - auch wenn die Kilowattstunde nur vier Eurocent kostet! Jeder kriegt also genau die Hälfte des Stroms: das reicht, um in Paraguay 80% des Energiebedarfs zu decken, in Brasilien knappe 15% - wie gesagt, die Länder sind arg unterschiedlich - auch was ihren Energiehunger angeht! Die Landesgrenze zieht sich - mitten im Fluss - durch alles, was gebaut wurde: der Damm hat eine paraguayische Seite und eine brasilianische, die Generatoren laufen hier mit 60 Hertz, dort mit 50 Hertz und selbst in der zentralen Leitwarte markiert ein dicker Strich auf dem Fußboden die Ländergrenze. Genau in Flussmitte. Links schiebt ein brasilianischer Ingenieur Dienst, rechts sein Kollege aus Paraguay. Der eine spricht portugiesisch/brasilianisch, der andere spanisch/guarani. Beide unterhalten sich in ... englisch!
Wovon allerdings nur die Brasilianer profitieren, ist das Geschäft mit den Touristen. Die gibt's zu Hauf, bislang an die zwanzig Millionen. Die Omnibusse voller Neugieriger starten vom Infozentrum auf brasilianischer Seite. Nun, die meisten Besucher kommen auch von dort. Jedenfalls ist alles gut durchorganisiert und man kann diverse Touren unternehmen: im Kraftwerk selber, aber auch auf dem Stausee - gegen Abgabe einiger Scheine, wie sich versteht.
Vermutlich habt ihr euch so etwas schon gedacht: in meinem früheren Leben hab' ich in dieser Sparte mal mein Geld verdient. Drum lass ich mir von der Führerin auch alles haarklein erklären und frage ihr die sprichwörtlichen Löcher in den Bauch. Als ich gehen muss, atmet sie erleichtert auf .
Für die technisch Interessierten rechts ein paar beeindruckende Details ...
Die wichtigsten Daten des Projekts Itaipu kurz zusammengefasst: sie sind einfach zu eindrücklich - getreu dem Motto: Groß - Größer - Itaipu!
Daten | Stausee & Kraftwerk Itaipu |
---|---|
Fläche des Stausees: | 1.350 km2 |
Länge des Stausees: | 170 km |
Größte Breite des Stausees: | 12 km |
Einzugsgebiet: | 820.000 km2 |
Wassermenge gespeichert: | 29 Mio m3 |
Abflussmenge: | 10.000 m3/s (6.082 ... 39.790 m3/s) |
(Nenn-) Oberwasserspiegel: | 220 müNN |
Staudamm (Hauptdamm): | Länge 612 m, Höhe 196 m, Basisbreite 188 m, Betonvolumen 4,4 Mio m3 |
Staudamm (Nebendämme): | Länge 6760 m, Höhe bis 162 m, |
Anzahl Dammkontrollen: | 2742 Instrumente |
Abflussmenge Hochwasserentlastung: | 62.200 m3/s |
Länge Fischtreppe: | 6,2 km |
(Nenn-) Fallhöhe: | 118,4 m (84,0 ... 128,0 m) |
Durchmesser Fallrohre: | 10,0 m |
(Nenn-) Leistung Kraftwerk: | 14.000 MW |
(Max.) Erzeugung pro Jahr: | 103.000 GWh (2016) |
Anteil an Gesamterzeugung pro Land: | ca. 80% (Paraguay), ca. 15% (Brasilien) |
Anzahl Turbinen: | 18x Francis (BJ ca.1970), 2x Francis (BJ 2000) |
Anzahl Generatoren: | 10x 824 MVA (50Hz), 10 x 737 MVA (60Hz), je 18 kV; Rotorgewicht 1760 t |
Ausleitung: | 4x 500kV, 50Hz (Paraguay); 4x 500kV, 60Hz (Brasilien) |
Übertragung: | 3x 750kV, 60Hz nach São Paulo (Länge 910km);
1x ±600kV HVDC nach São Paulo (Länge 810km) |
Gesamtbauzeit: | 1973 ... 2013 |
Anzahl Arbeiter: | 40.000 (Konstruktion) / 1000 (Betrieb) |
Als kleine Besonderheit darf ich noch anfügen, dass auch hier - ganz wie in Europa - erst viel zu spät an die ursprünglichen Flussbewohner gedacht wurde (die Indianer wurden schließlich auch nicht gefragt ). Mit viel Mühe (und ebensolchen Kosten) hat man 2006 eine Fischtreppe nachgerüstet, die sich nun sechs Kilometer lang durch einen hübsch angelegten Park schlängelt. Und damit den Fischen die Möglichkeit bietet, wieder ihre Laich- und Futterplätze im Oberlauf zu erreichen. Auch in Südamerika lernen Kraftwerksbetreiber eben dazu - inzwischen konnten die Biologen an die 160 Fischarten zählen, die von der neuen Möglichkeit regen Gebrauch machen! Dass nebenher auch ein anspruchsvoller Wildwasserparkours für Paddler entstanden ist, zeugt von eher südamerikanischem Ideengeist: immer das Angenehme mit dem Notwendigen verbinden!
Vogelpark in Foz do Iguazu [BRA] Vom größten Wasserkraftwerk sind es schlappe fünfzig Kilometer zum größten (na ja ...) Wasserfall. Direkt am Weg steht obendrein die größte Voliere ... in Südamerika ist eben nichts klein! Gegenüber dem Infozentrum zum brasilianischen Teil des Nationalparks von Iguaçu lädt der private Vogelpark Parque des Aves zu einem lohnenden, wenn auch nicht billigen Besuch. Vormittags, solange man drüben vor lauter Besuchern die Wasserfälle kaum sieht, kann man sich herüben die Füße prima vertreten!
Inzwischen sind die größten Besuchermassen weitergezogen und ich kann einen (halbwegs) geruhsamen Blick auf den beeindruckenden Wasserfall werfen. Auf die zweihundertachtzig Exemplare davon. Alle zusammen ein wirklich imposantes Spektakel! Von brasilianischer Seite gesehen genauso wie von argentinischer Seite aus. Ein vollständiges Bild bekommt man wirklich nur dann, wenn man sich beide Seiten anschaut. Auch wenn der Eintritt auf beiden Seiten nicht eben von Pappe ist!
Ja, damit ist sie schon wieder zu Ende: die - im Vergleich zur Größe des Landes - äußerst kurze Etappe durch Brasilien. 2660 Straßenkilometer zeigen keinen wirklich repräsentativen Querschnitt dieses riesigen Landes! Doch mir soll er genügen! Wie schon erwähnt, der anfänglich so lautstarke Ruf des Landes war schnell verstummt! Mag sein, dass ich das eine oder andere Highlight verpasst habe. Mag sein, dass ich in der falschen Jahreszeit hier war. Mag sein, dass ich mich mehr um die Sprache hätte kümmern müssen. Mag sein, mag sein.
Es ist wie es ist. Es ist das Ende. Das Ende der Brasilien-Etappe. Auch andere Länder haben ihre Sehenswürdigkeiten! Die werde ich auf den weiteren Etappen erkunden! Es gibt doch noch einiges zu sehen, auch wenn die Stempel von Ländern wie Argentinien, Bolivien, Chile oder Peru längst in meinem Pass prangen: die Länder haben nach wie vor einiges zu bieten, was ich auf der zweiten 'Runde' nun erkunden möchte!
Und wie sagte Sven Hedin so treffend: "Ab und zu braucht jeder ein bisschen Wüste!" - Vor allem nach Brasilien!