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Knackiger Auftakt: Hochwasser, flirrende Hitze und Gewitter ...

BY DE CZE


June 20 2013

FOTO DEUTSCHLAND Berlin Tegel (GPS: 52°11,718'N; 012°47,48712'E)

Sommer 2013: Wetterkapriolen am laufenden Band. Erst das verheerende Jahrtausendhochwasser, das weite Teile Bayerns und später der Elbniederungen für Tage flutet; dann eine Woche mit Hochsommerhitze bis 34 Grad im Schatten; und heute Nacht schwere Gewitter, die der Hitze ein Ende bereiten. - Welch ein Auftakt zu meiner großen Reise!

Und dann erst das Abschiedsfest!

FOTO DEUTSCHLAND FOTO DEUTSCHLAND Dutzende von Nachbarn, lieben Kollegen und Freunde aus Nah und Fern ließen es sich nicht nehmen, der Lady Grey und mir "Lebe Wohl!" und "Allzeit gute Fahrt!" zu wünschen. Auf diesem Weg nochmals Allen meinen lieben Dank für die tollen Stunden und das überwältigende Servus!

Sonntagnachmittag sind die letzten Spuren der Sause beseitigt. Zum ersten Mal klettere ich auf den Bock, die alte Heimat entschwindet im Rückspiegel und ich rolle noch ein paar Kilometer gen Norden, um dem obligaten Montagsstau in und um München ein Schnäppchen zu schlagen.

Willkommen in der Freiheit [DEU] Willkommen in der Freiheit

Die Freiheitshalle in Kelheim ist das erste Ziel. "Nomen est Omen!" Abends knallen noch einmal die Korken (genau genommen, war's nur einer): Auf die große Freiheit - ab heute bin ich wirklich vogelfrei:

"Kein Haus! Kein Auto! Kein Boot!"INFO

Keine Verpflichtungen! Außer Euch regelmäßig auf dem Laufenden zu halten, natürlich!

Es ist ein Gefühl, das ich noch gar nicht recht beschreiben kann. In den letzten Tagen und Wochen hatten sich die Ereignisse, gerade im Job regelrecht überschlagen - und bevor es mir ganz bewusst wurde, stand ich auf der Straße. Nicht, dass ich mit einem solchen Schritt nicht geliebäugelt hätte. Dass das endgültige Aus dann innerhalb von Stunden entschieden und unterschrieben werden musste, war dann doch irgendwo heftig! Wie gut, dass ich Monate vorher schon überlegt und rumgerechnet hatte! "Was wäre, wenn?"

Mir fällt dazu nur der alte Spruch ein: "Man muss die Umstände so nehmen, wie sie kommen. - Aber man sollte dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie nehmen möchte!"

Well, so bin ich nun seit einer kappen Woche ein freier Mensch! Und inzwischen in der zweiten Hauptstadt Deutschlands EMOTICON angekommen. Viel gesehen habe ich noch nicht, aber gleich morgen Früh mache ich mich auf die Socken! Jetzt am Nachmittag ist es mit 34 Grad im Schatten einfach zu heiß!!!

FOTO DEUTSCHLAND FOTO DEUTSCHLAND Von Kelheim, das bis vor wenigen Tagen in der Donau statt an der Donau lag, rolle ich nach dem Abklingen des Kätzchens weiter gen Norden, lege einen kurzen Schlenker durch Tschechien ein und besuche kurz die Regionen, in denen meine Vorfahren groß geworden sind: Erzgebirge und den Südharz. - Allerletzte Reminiszenz an das 'vergangene' Leben.

Das Quecksilber klettert inzwischen nachmittags weit über die 30°. Stadtbummel, Erkundungs- oder kleinere Wandertouren sind allenfalls in den Morgen- oder Abendstunden angesagt und selbst dann wenig erfrischend!

FOTO DEUTSCHLAND FOTO DEUTSCHLAND In Dessau, am Zusammenfluss der berühmt-berüchtigten Mulde und der oft hochwassergeplagten Elbe kann ich mir einen späten und nur vagen Eindruck vom Schaden machen, den das Hochwasser hier in Mitteldeutschland angerichtet hat. Die historische Altstadt mit ihren 'hübschen' Plattenbauten blieb zwar verschont, aber im Tiergarten stand das Wasser bis zu eineinhalb Meter auf den Gehwegen. Dunkelbraune Ringe zeigen an, wie hoch die schmutzige Brühe reichte. Treibholz des Hochwassers hängt auf Augenhöhe im Geäst der Bäume. Der Boden - dort wo das Wasser ihn wieder freigegeben hat - ist mit einem braunen, stechend riechenden Brei überzogen. Der Geruch von Brackwasser, Moder und Fäulnis steigt stechend in die Nase. Die Moskitos sind so zahlreich, dass mein Moskitonetz fast schwarz ist.

FOTO DEUTSCHLAND Viele große Verbindungsstraßen sind eine Woche nach dem Scheitelpunkt der Flutwelle noch immer gesperrt. Von Nebenstraßen ganz zu schweigen. Selbst die Autobahn nach Berlin ist arg ramponiert und nur noch 1-spurig befahrbar. Der Blick aus dem Fenster des Fahrerhauses gleitet über eine endlose Seenlandschaft. Allenthalben sind Sandsäcke aufgeschichtet, viele Meter über dem jetzigen Wasserspiegel. Man fragt sich, ob das Wasser tatsächlich soooo hoch gestanden hat. Obwohl ich die Kraft des Wassers gut kenne: dies hier übersteigt meine Vorstellungskraft!

Diese Bilder werde ich so schnell nicht vergessen!


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